Wie wir im Innsbrucker Hackerspace Platinen herstellen:
Das Layout wird mit einem ganz normalem Laserdrucker auf Folie gedruckt, wichtig dabei: Papierart: Trasparenzfolie einstellen, Kontrast, Farbauftrag und ähnliche Einstellungen auf Maximum, Tonersparmodus aus. Es soll möglichst viel Toner auf der Folie landen.
Anschließend die Folien Tonerverdichter einsprühen und trocknen lassen, das sorgt für ein gleichmäßiges deckendes Schwarz.
Für beidseitige Platinen wird aus den Folien eine Tasche gebaut. Auf drei Seiten zukleben und dann die Ecken herausschneiden an denen die Platine mit Klebestreifen fixiert wird.
Belichtet wird bei uns mit "leicht"überdimensioniertem Gerät - die Anlage ist eigentlich für's Siebdrucken gedacht, funktioniert aber auch für Platinen sehr gut. Lampe auf 40 sec einstellen, Schutzfolien von den Platinen abziehen, in die Folientaschen kleben und...
...belichten.
Die Lampe ist in warmen Zustand recht empfindlich, daher erst auskühlen lassen bevor man sie in die Ecke zurückschiebt.
Entwickeln.
Vorsicht beim Umgang mit den Chemikalien! Insbesondere beim Entwickler, der ist eine ziemlich gefährliche Lauge (NaOH). Unbedingt Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen!
Es ist schnell zu sehen wie sich die belichteten Stellen vom Lack dunkel verfärben und ablösen. Anschließend gut abspülen und eventuelle Lackreste vorsichtig mit einem Papiertuch abwischen.
Und ab in die
Ätzmaschine damit. Die Temperatur sollte 40-45°C sein. Das Ätzen dauert etwa 15min, wenn es deutlich länger dauert ist die Ätzlösung verbraucht und muß neu angesetzt werden. (400g Natriumpersulfat auf 1,75l Wasser)
Platinen gut abspülen und den Lack mit Aceton entfernen.
Wenn man will kann man an dieser Stelle schon aufhören, die Platine an sich ist fertig. Oder weiter mit der Lötstoppmaske:
Die benutzte Lötstoppmaske nennt sich
Dynamask und läßt sich mit etwas Übung sehr gut verarbeiten.
Die Maske hat auf beiden Seiten eine Schutzfolie, eine glänzend eine matt. Nach dem Zuschneiden mit Hilfe von Klebestreifen die matte Folie abziehen, die Glänzende muß noch drauf bleiben.
Die Platinen ein paar Mal durch die Laminiermaschine laufen lassen um sie zu trocknen und vorzuheizen.
Die Maske an einer Seite der Platine etwas andrücken, auf der noch warmen Platine klebt sie etwas.
und in die Laminiermaschine damit. Das Hochhalten der Maske verhindert die Blasenbildung.
Danach noch ein paar mal durch die Laminiermaschine schicken bis die Maske auf jeden Fall gut klebt.
Die ausgedruckte Folie aufkleben und belichten. Bei uns haben sich 40 sec bewährt.
Vor dem Entwickeln mindestens 15 min, besser 30 min ruhen lassen, dann mit Hilfe von Klebstreifen die zweite, glänzende, Schutzfolie abziehen.
Entwickelt wird mit Natriumcarbonat in warmen Wasser (40°).
Alle paar Minuten leicht abbürsten, insgesamt dauert das Entwickeln etwa 5-10min.
Nach etwa 3x abbürsten ist bei den Kontakten das blanke Kupfer sichtbar. Abspülen und beinahe fertig.
Zum endgültigen Aushärten braucht die Maske noch eine ordentliche Ladung UV. Entweder nochmals lange Zeit in den Belichter, oder einfach ein paar Stunden in die Sonne legen.